Cthulhu Tea Party

Bei der Erschaffung der ersten Spielercharaktere hatte ich schon ein wenig Angst, wie ich SCs aus völlig unterschiedlichen Settings zusammenführen sollte. Immerhin hatte ich ja den Spie-lern sehr viel Freiheit darin gelassen, aus welchem Hintergrund ihre Charaktere stammen würden.
Mir war klar, dass jeder SC sein eigenes „Einführungsabenteuer“ benötigen würde. Damit keiner der Spieler zu lange warten muss, war es eigentlich so geplant, dass diejenigen Spieler, deren SCs gerade nicht eingeführt würden, die Gegner kontrollieren sollten (es hätte mich schon interessiert, wie gemein die dann mit ihren zukünftigen „Partnern“ umgesprungen wä-ren).

Glücklicherweise stellte sich diese Frage nicht, da beide Spieler, die an der ersten Runde teil-nahmen, sich für einen Charakter aus dem „Ravaged Earth“-Hintergrund entschieden hatten. Herausgekommen sind folgende Charaktere:

Trevor Garko
Trevor ist nicht nur ein ausgewiesenes Ass im Umgang mit sämtlichen (und ich meine sämtli-chen) Fahrzeugen, sondern auch ein hervorragender Ingenieur, der es einfach nicht lassen kann, an allen technischen Geräten herumzubasteln, die ihm unter die Finger kommen, auch wenn das vielleicht nicht immer zu einer echten Verbesserung führt.
Der fähige Designer von Fahrzeug- und Waffensytemen ist nach einigen spektakulären Fehl-schlägen in der Vergangenheit etwas übervorsichtig geworden, hat aber seinen Job bei der U.S. Army trotz allem nicht aufgegeben. Immer wieder hatte Trevor das Gefühlt, kurz vor dem ultimativen Durchbruch zu stehen und eine Erfindung zu machen, die die Grenzen der Wissenschaft endgültig um neue Einsichten erweitern würde, aber bisher ist ihm dies noch nicht gelungen.

Brendon Glover
Bei einem Urlaub in den schottischen Highlands vor einigen Jahren wurde Brendon von einem wilden Tier angefallen und schwer verletzt. Nur das zufällige Auftauchen einer Gruppe Einheimischer rettete ihm das Leben.
Als diese ihm erzählten, dass er nicht von einem natürlichen Tier, sondern von einem Werwolf angefallen worden sei, wollte er ihnen zunächst nicht glauben. Voller Furcht wartete er den nächsten Vollmond ab. Mit großer Erleichterung stellte er fest, dass er sich nicht im Schein des Mondlichtes in ein blutrünstiges Monster verwandelte. Stattdessen erkannte er, dass er die Fertigkeit erworben hatte, sich nach eigenem Willen in einen großen Wolf zu verwandeln und diese Gestalt über einige Zeit beizubehalten. Wie es zu dieser ungewöhnlichen Manifestation des Werfwolf-Fluchs bei Brendon kam, weiß er bis heute selber nicht genau.
Trotz allem empfand er jedoch sein Schicksal als Fluch und hat sich geschworen, den Wer-wolf, der ihn damals angriff (und dessen gesamtes Rudel) zur Strecke zu bringen. Bis dahin hat er erst einmal eine Stelle als Hilfskraft am biologischen Institut der Universität in San Francisco angenommen, um mehr über Wölfe jeder Art zu lernen.

Beide SCs bieten aus Sicht des Spielleiters angenehm viele Anknüpfungsmöglichkeiten für Subplots, sind kreativ und originell. Auch arbeiten sie – wie sich bereits in ihrem ersten ge-meinsamen Abenteuer zeigte – gut zusammen und ergänzen sich prima. Außerdem hatte kei-ner von ihnen Handicaps oder Eigenschaften, die nicht in die Kampagne passen oder gar stö-rend wirken würden. Wobei bei den vielfältigen Möglichkeiten der Kampagne auch (fast) alles irgendwie hätte eingearbeitet werden können. Ich war von Anfang an schwer begeistert von ihnen und im Laufe der Kampagne hat sich gezeigt, dass sie wirklich sehr gut in diese hineinpassten.