Gateway to Adventure - Währenddessen...
Um den neuen Charakter Torendil einzuführen, habe ich mit dem Spieler ein kleines "one on one"-Abenteuer durchgeführt:

Der elfische Heiler Torendil hat die letzten Wochen damit verbracht, den Verwundeten der Truppen seines Volkes und den verbündeten Armeen der Menschen und Zwerge beizustehen, die im Kampf gegen die Truppen des Chaos Verletzungen erlitten haben. Da die Kämpfe nun vorüber sind und seiner Fähigkeiten deshalb nicht mehr so dringend gebraucht werden, hat Torendil seinen Abschied genommen und sich in den Drakenwald begeben, um dort seine Vorräte an Heilkräutern aufzufüllen.

Während Torendil im Wald nach Heilkräutern sucht und angesichts des geringen Erfolgs seiner Bemühungen zu dem Schluss kommt, dass es wahrscheinlich gerade die falsche Jahreszeit ist, um die entsprechenden Pflanzen zu finden, nimmt er plötzlich ein Geräusch wahr. Als er genauer hinhört, erkennt er, dass es sich um Schritte handelt, die rasch näher kommen. Da Torendil weiß, dass in dieser Gegend so kurz nach dem Ende der Kämpfe immer noch Truppen des Chaos herumstreifen, hält er es für klüger, sich zunächst verborgen zu halten, um festzustellen, wer sich dort seiner Position nähert.

Also versteckt sich Torendil hinter einem der gewaltigen Bäume. Im nächsten Moment erkennt er, dass die Geräusche von zwei Tiermenschen verursacht werden, die suchend durch den Wald ziehen. Die beiden schnuppern in der Luft so als würden sie versuchen, einem bestimmten Geruch zu folgen. Torendil verharrt völlig laut- und regungslos. Da sieht er, dass die Tiermenschen an der Stelle, an der er selbst kurz zuvor auf der Suche nach Kräutern niedergekniet war, besonders intensiv schnüffeln. Mit Schrecken erkennt Torendil, dass sie seine Spur aufgenommen haben und sich nun auf sein Versteck zu bewegen.

Torendil versucht, den Baum zu erklimmen, hinter dem er sich versteckt hat, da er davon ausgeht, dass die Tiermenschen mit ihren Ziegenbeinen nicht besonders gut auf Bäume klettern können. Allerdings muss er erkennen, dass die feuchte Rinde des Baumes auch für ihn selbst zu schwer zu erklimmen ist. Durch Torendils erfolglosen Kletterversuch haben die Tiermenschen ihn nun aber bemerkt und laufen zu seinem Aufenthaltsort, wobei sie ihre brutal aussehenden Keulen bereits bedrohlich hin und her schwingen.

Torendil will die Situation soweit möglich ohne Blutvergießen klären und wirkt einen seiner effektivsten Zauber: Er dringt mit seiner Magie tief in das Unterbewusstsein der Tiermenschen ein und konfrontiert diese mit ihrer größten Angst. Aber entweder haben Tiermenschen vor gar nichts Angst oder diese beiden sind besonders willensstark, jedenfalls lassen sie sich durch die elfische Magie nicht beeindrucken. Sie stürmen weiter auf ihn zu und teilen wuchtige Hiebe aus, die aber von der Lederrüstung des Elfen abgefangen werden.

Torendil versucht noch einmal, seine Gegner durch das Hervorrufen magischer Furcht in die Flucht zu schlagen und hat diesmal zumindest teilweise Erfolg: Einer der Tiermenschen ergreift vor Angst jaulend das Hasenpanier. Seinem Herdengefährten gelingt es jedoch, dem Elfen, der sich zu sehr auf das Zaubern konzentriert hatte, einen üblen Schlag mit seiner Keule zu versetzen. Im allerletzten Moment kann Torendil den Schaft seines Speeres empor reißen und so den Tod (oder ein schlimmeres Schicksal) abwenden.

Nun ist es an dem Elfen, seinem Gegner, der durch die Wucht seines eigenen Schlages aus dem Gleichgewicht geraten ist, einen tödlichen Stich mit seinem Speer zu verpassen. Doch auch der Tiermensch kann gerade noch durch einen geschickten Ausfallschritt dem Schlimmsten entgehen.

Sofort entbrennt ein gnadenloser Zweikampf: Die Wildheit und Kraft des Tiermenschen und die Eleganz und Geschicklichkeit des Elfen gleichen sich aus und so kann eine ganze Zeit lang keiner der beiden einen echten Vorteil für sich erringen. Gerade als der Tiermensch Torendil mit dem Rücken gegen einen Baum gedrängt und so in eine nachteilige Position gebracht hat, sieht dieser, wie hinter seinem Gegner ein dunkler Schatten in die Höhe wächst. Aus den Augenwinkeln kann der Elf erkennen, dass es sich hierbei um einen hünenhaften bärtigen Mann handelt, der im nächsten Moment mit einer gewaltigen Axt ausholt und dem Tiermenschen mit einem einzigen kräftigen Schlag den Kopf vom Rumpf trennt.

Torendils Retter stellt sich als Hans Bäumer vor und erklärt, dass er ein Holzfäller sei, der in den Wäldern nach versprengten Flüchtlingen und Überlebenden der Kämpfe gegen das Chaos suche. Wie auf einen geheimen Befehl tritt daraufhin etwa ein Dutzend zerlumpter, halb verhungerter Menschen aus ihren Verstecken im Unterholz und sammelt sich um die Bewaffneten. Hans und Torendil besprechen die Situation. Als der Elf dem Holzfäller das Verhalten der beiden Tiermenschen schildert, sind sich die beiden einig, dass es sich hierbei um einen Spähtrupp gehandelt haben muss. Hans erzählt, dass er etwas weiter entfernt die Spuren von mehreren hundert Tiermenschen entdeckt habe. Es scheint so, als bewege sich eine größere Kriegsherde der Chaos-Mutanten auf sei zu.

Hans schlägt vor, sich zum nahe gelegenen Dorf Untergard zu begeben, dessen befestigte Stadtmauern und bewaffnete Wachsoldaten einen besseren Schutz gegen die vermutlich bereits anrückenden Tiermenschen bieten können als das Dickicht des Waldes. Während Bäumer die Führung übernimmt, sichert Torendil die kleine Schar Versprengter nach hinten ab, ständig auf der Hut vor neuen Angriffen der Tiermenschen.

Aber sie haben Glück: Ohne eine weitere Begegnung mit den tödlichen Halbwesen erreichen Torendil, Bäumer und ihre Schützlinge das Stadttor Untergards, an dem sie noch die Spuren eines Kampfes zwischen Stadtwache und Tiermenschen erkennen können, der sich gerade ereignet haben muss…