Gateway to Adventure - Gute Mine und böse mitgespielt
In der Mine, die Trevors "Doppelgänger" gehört, nähert sich der Deadlands-Abschnitt der Kampagne langsam seinem Höhepunkt:
Der Ort: irgendwo in Colorado
Das Jahr: 1879
Die Welt: ????
Überrascht davon, dass sie tatsächlich ihr Ziel erreicht haben, hält Trevor Garko den Dampfwagen an, der ihn und Brendon Glover zu der Mine gebracht hat, die dem Trevor Garko dieser Welt gehört.
Vor Ihnen liegt ein kleiner Canyon, der eine Sackgasse bildet, an deren Ende sich schon der Eingang zur Mine abzeichnet. Links befindet sich neben einer Koppel ein Wohnhaus, rechts kurz vor dem Eingang zur Mine ein größerer Lagerschuppen. Menschen sind allerdings keine zu sehen.
Trevor lenkt den Dampfwagen vorbei an der leeren Koppel, auf deren Zaun noch zwei Sättel liegen, zur Vorderseite des eingeschossigen Wohnhauses. Als sie diese erreicht haben, fällt ihnen auf, dass sämtliche Fenster auf der Vorderseite eingedrückt oder –geschlagen worden sind. Die beiden Männer ziehen ihre Waffen und betreten vorsichtig die zur Eingangstür führende Veranda, nicht ohne sich vorher durch einen kurzen Blick vergewissert zu haben, dass sich nichts Gefährliches in dem Hohlraum zwischen dem Holzboden des Hauses und dem Erdboden befindet.
Nachdem Trevor festgestellt hat, dass die Fenster von außen eingeschlagen wurden (weil die Scherben alle im Inneren liegt – offensichtlich lohnt es sich doch, hin und wieder Kriminalhörspielen zu lauschen, gelingt es den beiden nach mehreren Versuchen, die die klemmende Tür zu öffnen. Sie betreten einen Wohnraum, der den Eindruck erweckt, als habe hier ein heftiger Kampf stattgefunden. Ein Esstisch ist zwar noch halb gedeckt, aber der Großteil des Geschirrs ist zerbrochen über den Raum verteilt. Stühle, ein Couchtisch und ein Sessel vor dem gemütlichen Kamin wurden umgeworfen. Obwohl die beiden mehrfach rufen, erhalten sie keine Antwort. Außer der Tatsache, dass sämtliche Speisen vom Esstisch verschwunden sind und der Boden einige Blutflecken aufweist, gibt es nichts Besonderes. Die beiden beschließen, den Rest des Hauses in Augenschein zu nehmen.
Sie durchsuchen mehrere Schlafräume, in denen sie jedoch außer der Kleidung, die man bei Minenarbeitern erwarten würde, und einigen persönlichen Gegenständen, zunächst nichts Besonderes finden. In einem der Zimmer stoßen sie dann allerdings doch noch auf die Kleidung eines Priesters. Die Zimmer sind aufgeräumt und alle Betten sind gemacht, aber immer noch keine Menschen.
Dann erreichen sie die Küche. Diese ist ein fast noch größeres „Schlachtfeld“ als der Wohnraum. Die Tür zum Vorratsraum wurde eingedrückt und sämtliche Lebensmittel sind verschwunden. Auf dem Boden finden sie einige seltsamen Spuren, die sie jedoch keinem ihnen bekannten Wesen zuordnen können.
Als letzten Raum betreten sie ein großes Büro. An den Wänden hängen geologische Karten der Gegend, auf mehreren Tischen liegen Konstruktionszeichnungen für verschiedene Maschinen, vor allem für einen riesigen Tunnelbohrer, der direkt aus einer Geschichte Jules Vernes stammen könnte. Von dieser Maschine findet Trevor auch ein kleines Modell. Auch dieser Raum ist verwüstet, auch hier sind die Fenster von außen eingedrückt. Als sie den Raum gerade verlassen wollen, entdecken sie hinter der Tür endlich etwas, das für die lange Suche entlohnt: einen Tresor.
Brendon benutzt seine spitzen Finger und seine Erfahrungen im Öffnen verschiedenster Schlösser, um den Tresor im Handumdrehen zu knacken: Hier hat wohl jemand an der falschen Stelle gespart. Im Tresor finden sie neben einem Beutel mit Bargeld, einer Gatlingpistole und mehreren Zylindern des seltsamen Minerals, mit dem der Dampfwagen angetrieben wird, die auf „Trevor Garko“ ausgestellte Besitzurkunde für das Grundstück, auf dem die Mine sich befindet, sowie einen geheimnisvollen Schlüssel. Als Brendon Trevor die Kombination des Tresors nennt, fällt diesem auf, dass es sich dabei um seine Lieblingszahlen handelt. Als er sich daraufhin noch einmal die überall im Raum verstreuten Notizen und Zeichnungen ansieht, erkennt er auch die Handschrift darauf. Es ist seine eigene.
Da es draußen mittlerweile dunkel geworden ist, beschließen die beiden, sich die Mine erst am nächsten Tag anzusehen. Den Schuppen, der gegenüber dem Wohnhaus liegt, wollen sie aber doch gleich noch unter die Lupe nehmen. Der Hauptteil des Schuppens wird von einer Werkstatt eingenommen, in der jemand gerade daran arbeitet, eine der in der Mine verwendeten Loren mit einem Dampfantrieb auszustatten. Im hinteren Teil des Schuppens gibt es allerdings noch einen Raum, der mit einer massiven Tür und einem stabilen Vorhängeschloss gesichert ist. Glücklicherweise lässt sich dieses mit dem Schlüssel aus dem Tresor öffnen und die Männer entdecken den Inhalt des gesicherten Lagerraums…
Bingo! Offensichtlich hat der Besitzer der Mine mit einigen Schwierigkeiten gerechnet, denn die Waffenkammer, die sich vor den beiden erstreckt, ist gut gefüllt. Es gibt Schrotflinten, Repetiergewehre, Revolver, eine Kiste Dynamit und als besonderen Bonus ein echtes Gatlinggewehr, das auf einem Dreibein montiert ist. Die beiden bewaffnen sich erst einmal bis an die Zähne, dann holen sie eine der Matzratzen aus dem Wohnhaus und verbringen die Nacht in der Scheune.
Als sie am nächsten Morgen ausgeruht erwachen, planen sie ihren Vorstoß in die Mine. Die Idee, die Gatling auf einer Lore zu montieren und in die Mine zu schieben, wird schnell wieder verworfen, da die hierfür erforderlichen Arbeiten mehrere Tag in Anspruch nehmen würden und die beiden keinerlei Nahrungsvorräte mehr haben. Deshalb bauen sie die Gatling neben dem Schuppen hinter einer Barrikade aus umgestürzten Werkbänken auf. Von dort aus können sie den Eingang der Mine unter Beschuss nehmen, falls sie aus dieser fliehen müssen und dabei von irgendjemandem oder irgendetwas verfolgt werden sollten. Außerdem verminen sie den Eingang des Stollens mit dem gefundenen Dynamit und legen eine Zündschnur, die man vom Standort des Gatlinggewehrs aus zünden kann.
Vor dem Eingang der Mine finden die beiden seltsame Schleifspuren, so als ob die Nahrungsmittel aus der Küche (oder etwas anderes?) unsanft in die Mine geschafft wurde. Dann stapeln sie die gefundenen Gewehre in einer Lore und schieben diese langsam, mit allem rechnend, in den Minenschacht. Der Schacht ist zunächst noch fast acht Meter breit und hat in seiner Mitte Schienen, auf denen man die Lore relativ bequem schieben kann. Nachdem sie das Tageslicht schon kaum noch sehen und froh sind, dass sie an der Lore Lampen befestigt haben, kommen die beiden an einem Bretterverhau vorbei, in dem sie Grubenhelme und weitere Ausrüstungsgegenstände finden. Sie statten sich mit dem Nötigen aus und folgen weiter den Schienen.
Als sie einen kleinen Seitentunnel entdecken, der nicht an die Gleise angeschlossen ist, beschließen sie, die Lore vorerst stehen zu lassen und den Tunnel zu erforschen. Sie stoßen auf eine Höhle, durch die sich ein unterirdischer Bach zieht. Langsam nähern sie sich den Bach und leuchten mit einer Lampe hinein – man kann ja nie wissen, was man am Boden solcher Gewässer findet.
Leider finden die beiden nicht ganz das, was sie sich vorgestellt hatten, als plötzlich zwei kindskopfgroße Wasserspinnen unter einem Vorsprung hervorstoßen und sich auf die beiden anspringen. Brendon gelingt es, die Spinne von seinem eigenen Arm herunterzuschießen, bevor diese ihm Schaden zufügen kann, und auch Trevor hat kurz darauf die andere Spinne mit seinem Revolver in einen blutigen Fleck an der Wand verwandelt. Die beiden ahnen jetzt, dass es kein Zufall ist, dass ihnen bereits auf dem Marsch zur Mine Riesenspinnen über den Weg gekrabbelt sind.
Sie setzen ihren Weg durch den Hauptstollen fort, wobei sie jetzt besonders sorgfältig hinter der von ihnen geschobenen Lore in Deckung gehen. Bald erreichen sie wieder einen Seitenstollen, dem sie folgen. Nach einer Kreuzung stoßen sie auf eine große, saalartige Höhle, in denen sich ihnen ein unheimlicher Anblick bietet. Die gesamte Höhle ist mit Spinnennetzen ausgekleidet, die auch Boden und Decke bedecken. In die Netzet sind mehrere kokonartige Gebilde eingewoben, die so aussehen, als dienten sie dazu, Nahrung frisch zu halten. Obwohl sie keine Spinnen sehen könne, ist den beiden klar, dass sie hier mit einer Mange Ärger rechnen müssen, wenn sie auch nur einen falschen Schritt machen. Deshalb beschließen sie, sich (zunächst einmal) zurückzuziehen.
Ein anderer Gang endet in einer kleinen Höhle, die über und über mit pingpongballgroßen schleimigen Gebilden bedeckt ist. Eine genauere Untersuchung zeigt, dass sich in einigen dieser Eier winzige Spinnen bewegen. Offensichtlich sind sie auf die Bruthöhle der Riesenspinnen gestoßen. Als Brendon und Trevor gerade beratschlagen, ob sie nicht vielleicht dkie ganze Brut abfackeln sollen, entdeckt Brendon mehrere Löcher in den Wänden, die den erwachsenen Spinnen offensichtlich als Zugang zu der Höhle dienen. Um diese nicht auf sich aufmerksam zu machen, ziehen sich die beiden wieder in den Hauptstollen zurück.
Nachdem sie die Lore noch einige Meter weiter geschoben haben, stoßen sie auf eine von Menschenhand geschaffene Wand. Offensichtlich sehr hastig wurden hier Bretter, eine Tischplatte und sogar eine Tür zusammengenagelt, um den Gang zu versperren. Interessanterweise wurde die Barrikade von der Seite des Stollen angebracht, auf der sich die Zugänge zu den Höhlen der Spinnen befinden. Was sollte also durch die Sperre ferngehalten werden?
Mit einer Brechstange gelingt es den Männern nach mehreren Versuchen, die Barrikade zu entfernen. Dahinter befindet sich eine große, fast kreisrunde Höhle, deren Boden glatt poliert und deren Wände mit zahlreichen Höhlenmalereien bedeckt sind. In der Mitte führt ein runder Schacht von oben senkrecht in die Tiefe. Weder der Boden och das obere Ende des Schachtes lassen sich erkennen. Die Höhlenmalereien zeigen in typisch primitiver Darstellung das tägliche Leben der Menschen in der Vorzeit, wobei es hier zahlreiche Darstellungen von Kämpfen der Menschen gegen ungewöhnlich große Spinnen gibt.
Vor lauter Begeisterung für die Wandmalereien übersehen die beiden fast, dass sich direkt gegenüber dem von ihnen benutzten Zugang ein steinernes Tor befindet, dessen Flügel mit zahlreichen Runen versehen sind. Als Trevor seine Hand über den polierten Stein der Torflügel gleiten lässt, ertastet er ein Relief, das einen aufrecht stehenden Ring auf einem seltsamen Sockel zeigt: Ein Tor wie dasjenige, durch das Trevor und Brendon diese Welt betreten haben. Jetzt gibt es kein Halten mehr. Die beiden ziehen mit vereinten Kräften das Tor auf und tatsächlich! Dahinter, in einem finsteren Raum steht ein Torbogen genau wie derjenige, durch den sie in ihrer Heimat geworfen wurden.
Brendon erinnert sich daran, wie der Jadedrache das Tor in ihrer Heimatwelt aktivierte und tritt sanft gegen den Sockel, wobei er dieselben chinesischen Worte spricht wie der Jadedrache. Und wirklich beginnt das Tor leise zu summen und die Luft in ihm beginnt zu flackern. Als letzten Test wirft Trevor einen Stein durch das Tor. Er verschwindet. Jetzt wo die beiden einen zweiten Ausgang (und gegebenenfalls einen Fluchtweg) gefunden haben, beschließen sie, das Lager der Spinnen doch noch einmal unter die Lupe zu nehmen.
Sie gehen zurück zu der mit Netzen zugesponnenen Höhle und nehmen siech die seltsamen Kokons vor. Während Trevor damit beginnt, einen der Kokons, der etwa menschliche Umrisse hat, aufzuschneiden, behält Brendon die Umgebung im Auge, da sie vermuten, dass es hier ebenso wie in der Bruthöhle versteckte Zugänge geben wird. In dem Kokon entdeckt Trevor die Leiche eines ihm unbekannten Mannes, der die Kleidung eines Predigers trägt.
Als sie sich zum nächsten Kokon begeben, kann Brendon überall um sie herum Bewegungen an den Wänden unter den Netzen erkennen. Offensichtlich haben sie die Spinnen, in deren Vorratskammer sie sich befinden, auf sich aufmerksam gemacht. Während Trevor den nächsten Kokon aufschneidet, versucht Brendon die Spinnen mit einigen gezielten Schüssen abzuschrecken. Im zweiten Kokon befindet sich eine weitere Leiche: ein Minenarbeiter. Erst jetzt bemerken die beiden, dass mittlerweile mehrere Dutzend Spinnen durch die verborgenen Zugänge die Höhle betreten haben und kurz davor stehen, ihnen den einzigen Ausgang abzuschneiden.
Trevor, der durch die gefundenen Leichen einen Moment abgelenkt war, wird von mehreren Spinnen angegriffen, die ihm schwere Bisswunden versetzen. Es gelingt ihm jedoch, die Arachniden abzuschütteln und mit seiner abgesägten Schrotflinte zu erledigen, bevor sie ihn zu Fall bringen können.
Die Männer bewegen sich auf den Ausgang zu, den sie gerade noch erreichen, bevor die Spinnen sich ihnen in den Weg stellen zu können. Lieder müssen sie feststellen, dass die Spinnen sich schneller bewegen als die beiden mittlerweile ziemlich erschöpften (und hungrigen) Männer. Einen Wettlauf zum Ausgang der Mine würden sie mit Sicherheit verlieren. Deshalb wirft Trevor eine Laterne auf den Boden, wo sich das enthaltene Öl sofort entzündet. Auch die Netze fangen gleich an zu brennen. Mit einer gewissen Genugtuung sieht Trevor zu wie die Spinnen, die ihn gerade noch verwundet haben, im Feuer verbrennen.
Ein Ruf Brendons reißt ihn jedoch aus seinem kurzen Triumph. Bevor die Spinnen, die sicher noch andere verborgene Zugänge zu den Stollen der Mine haben, ihnen den Weg abschneiden können, müssen sie unbedingt den Ausgang erreichen. Wie besessen sprinten die beiden durch den Hauptstollen und sind erleichtert, als sie endlich Tageslicht erblicken. Jetzt müssen sie nur noch die vorher postierte Gatling erreichen, die Spinnen erschießen, die ihnen folgen und im schlimmsten Fall den Mineneingang mit den vorbereiteten Sprengladungen verschließen.
Als die endlich den Minenausgang erreichen, sind beide völlig außer Puste. Sehnsüchtig blicken sie zu von ihnen errichteten Barrikade und der Gatling – und bleiben stehen als seien sie vor eine Wand gelaufen. Mehrere Männer haben die Gatling besetzt und sich an der Scheune und im Haupthaus verschanzt und erwarten die beiden mit angelegten Waffen. Im selben Moment lässt eine Salve aus der Gatling den Sand zu Füßen der Männer aufpeitschen. Fast schon instinktiv fliehen sie in die Schutz versprechende Dunkelheit des Minenstollens – von wo ihnen aber schon das unheimliche Krabbeln vieler Beine entgegenschallt.
Trevor und Brendon wechseln einen kurzen, aber viel sagenden Blick. Und schon wieder einmal laufen die Dinge überhaupt nicht nach Plan. Zumindest nicht nach ihrem…
Ist es nicht eine Schande, dass das Schicksal so vorausschauendes Handeln bestraft?! Eine Umfrage unter 1.000 Rollenspielern ergab, dass 87% der Befragten es eine hervorragende Idee fanden, die Gatling in Position zu bringen und den Mineneingang zu verminen. So...!